Wir sind mit dem ersten Quartal 2023 durch und zwei Spiele wurden bereits Medienwirksam boykottiert: Hogwarts Legacy und Atomic Heart.
Im Fall von Hogwarts Legacy, weil die Schöpferin des Harry Potter Universums Transphob sei und einige fragwürdige Aussagen auf Social Media getätigt hat und die falschen Personen finanziell unterstützt. Sie hatte aber mit der eigentlichen Spielentwicklung und den kreativen Prozessen dahinter nichts zu tun. Tatsächlich erlaubt das Spiel das erstellen von Trans-Charakteren und es gibt einen Trans-Charakter im Spiel. Dennoch wurde fleißig dazu aufgerufen das Spiel zu boykottieren, selbst große Streamer wie Gronkh oder Phunk Royal haben sich dem ganzen am Ende angeschlossen.
Im Fall von Atomic Heart wurde das Spiel von einem russischen Entwickler erstellt, von dem einer der vier Geldgebern im Hintergrund teilweise zu Gazprom gehört. Das Spiel selbst erinnert eher an Bioshock Infinite in der Sowjetunion mit Robotern. Das Setting selbst startet mit der Glorifizierung der Sowjetunion, da diese einfach dem Rest der Welt technisch um einiges voraus ist. Allerdings entwickelt sich das ganze, wie in Bioshock Infinite, zu einem Alptraum. Von daher kann man das ganze eher als Pietätlos ansehen, in anbetracht des derzeitigen Russland-Ukraine-Krieges. Ich empfehle hier das Video von PC Games, dass das ganze versucht noch genauer aufzudröseln und eher so wirkt als ob ein russisches Studio einfach mit ihren Mitteln versucht ein Spiel auf die Beine zu stellen und jetzt Pech hat, dass es zu dem Angriffskrieg von Russland kam. Dennoch wird zu einem boykott aufgerufen, sogar von Seiten der ukrainischen Regierung die das Spiel verbieten lassen will.
Doch was ist mit Blizzard?
Die Spieleschmiede die uns Warcraft, Starcraft, Diablo, Overwatch und Co gebracht hat ist schon lange nicht mehr das was sie einmal war. Und die einzige Debatte die irgenwie derzeit geführt wird ist ob Diablo 4, dass im Juni diesen Jahres erscheinen soll, besser ist als Diablo 3 ist und ob es Mikrotransaktionen haben wird.
Sexuelle Belästigung der Mitarbeiterinnen
Dabei hat Activision Blizzard tiefsitzende Probleme. Das bekannteste davon war der Vorwurf der sexuellen Belästigung gegenüber den weiblichen Mitarbeitern. Zur Erinnerung, im Juli 2021 berichtet Bloomberg darüber, dass die DFEH (Department of Fair Employment and Housing) welche zum Civil Rights Department gehört, Activision Blizzard für zwei volle Jahre untersucht hat. Das Civil Rights Department kümmert sich in den USA quasi darum, dass die Bürgerrechte gewahrt werden, auch am Arbeitsplatz.
Die Untersuchung fand heraus das Mitarbeiterinnen oftmals Opfer sogenannter „Cubical Crawls“ werden, bei dem die Männer sich mit Alkohol, während der Arbeit, volllaufen lassen und dann zu den Arbeitsplätzen der Mitarbeiterinnen gehen, um diese zu belästigen. Des Weiteren würden die Mitarbeiter ihre Arbeit vernachlässigen und auf die Mitarbeiterinnen abwälzen, die oftmals eine niedrigere Stelle besetzen als ihre männlichen Counterparts. Oder es werden Scherze über Vergewaltigung gemacht, es kommt zu abfälligen Bemerkungen oder im Fall einer Mitarbeiterin im Team von World of Warcraft: Werden während der Arbeit von ihrem Supervisor angebaggert.
In einem Extremfall began eine Mitarbeiterin während eines Firmenausflugs, den sie zusammen mit ihrem Supervisor gemacht hatte, Selbstmord. Sie war vorher Opfer intensiver sexueller Belästigung gewesen, unter anderem sollen ihre Nacktbilder bei einer Firmenfeier rumgereicht.
Keine Besserung in Sicht
Einige werden sich nun sagen: Das muss sich ja gebessert haben. Das ist ja nun fast zwei Jahre her. Die kurze Antwort ist: NEIN. Die längere Antwort sieht wie folgt aus:
Nach der Untersuchung wurde natürlich Seitens des Staates von Kalifornien geklagt. Und diese Klage wurde im August 2021 ausgeweitet, damit man mehr Spielraum hat die Firma genauer unter die Lupe zu nehmen und bezieht nun Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen mit ein. Diese sind schon an sich kritisch zu betrachten, da Activision Blizzard diese als entbehrliche Mitarbeiter einstellt und keine Job Sicherheit haben. Dabei wird Activision Blizzards Personalabteilung der Vorwurf gemacht, dass sie wichtige Dokumente schreddern würden.
Blizzard hat angeblich seine Investoren belogen
Darüber hinaus kommt es dann zu einer zweiten Klage ausgelöst durch die erste. Und zwar war Activision Blizzard gegenüber ihren Investoren nicht ehrlich was in ihrer Firma vorgeht. In diesem Zeitraum tritt unter anderem der Blizzard Entertainment President J. Allen Brack zurück und verlässt die Firma. Von nun an wird Blizzard von Mike Ybarra und Jen Oneal geleitet, als sogenannte Doppelspitze. Außerdem verlässt der Director zu Diablo 4 und zwei weitere Entwickler die am Projekt beteiligt sind die Firma.
Bereits im September 2021 erreicht Activision Blizzard eine Einigung mit dem Staat von Kalifornien. Es wird ein Fond von rund 18 Millionen US-Dollar für die Opfer eingerichtet und Activsion Blizzard fürt eine Null-Toleranz-Politik gegenüber sexueller Belästigung ein. Außerdem verzichtet der CEO Bobby Kotick auf alle seine Bonuszahlungen und sein Gehalt wird auf das Minimum zurückgeschraubt bis gewisse Probleme durch das Board of Directors gelöst wurden.
Weibliche Managerin verdient weniger
Im November 2021 wird bekannt das Jen Oneal, eine der zwei Führungskräfte von Blizzard Entertainment, die Firma am Ende des Jahres verlässt. Auch wenn dies vielleicht nicht der einzige Grund war wieso sie die Firma verlassen hat, so wurde bekannt das sie weniger Gehalt erhielt als ihr männlicher Kollege. Im gleichen Zeitraum wird bekannt das Bobby Kotick wohl schon seit Jahren über das Fehlverhalten seiner Mitarbeiter bescheid wusste. Ebenfalls kommt heraus das CEO Bobby Kotick einer seiner Assistentinnen im Jahr 2006 eine Todedsdrohung auf der Mailbox hinterlassen hat.
Niemand will Bobby Kotick
Des Weiteren organisieren die Mitarbeiter von Blizzard im gleichen Zeitraum einen weiteren „Walkout“, um sich gegen die Führung von Bobby Kotick auszusprechen und wenige Tage danach Unterzeichnen über 1.000 Mitarbeiter eine Petition, damit Bobby Kotick als CEO entfernt wird. Allerdings bleibt diese Petition ohne Konsequenzen für Kotick. Die Missstände im Unternehmen scheinen so schlimm zu sein, dass sich selbst der Präsident und CEO von Sony Interactive Entertainment (Jim Ryan) sich mittels Brief bei Activision Blizzard meldet.
Ausbeuten und Misshandlung von Mitarbeitern ist nichts neues
Das Mitarbeiter bei Activision Blizzard ausgenutzt und schlecht behandelt werden, ist aber nicht wirklich etwas neues. Bereits 2020 kam es zu Meldungen das Mitarbeiter so wenig bezahlt bekommen, dass sie sich aussuchen konnten eine Mahlzeit auszulassen oder ihre Miete zu bezahlen, während der CEO Bobby Kotick im gleichen Zeitraum über 40 Millionen Dollar verdient hatte.
Virtuelles Spielzeug anstatt einer Bezahlung
Kurz danach kam es zu einer Meldung das Mitarbeiter bei Blizzard zusätzlich über „Ehrenpunkte“ bezahlt werden. Auch wenn die Mitarbeiter nur 12 € die Stunde verdienen, was wohl hauptsächlich den Customer Service und die Gamemasters betrifft, so meint Blizzard, dass das Gehalt dieser ja höher liegt, weil man über einen speziellen Ingame Shop für diese verfügt. Das ist kein Scherz. Blizzard rechtfertigt sein niedriges Gehalt damit und meint es wäre ja doppelt so hoch, weil man sich ja virtuelles Spielzeug bei diesen für ihre Onlinegames kaufen kann!
Das also Mitarbeiter bei Activision Blizzard ausgebeutet werden ist also nichts neues.
Jemand MUSS verlieren!
Anfang 2023 kam es wieder zu beschwerden von Mitarbeitern bei Blizzard und zwar geht es um das Bewertungssystem. Dieses sieht vor das Mitarbeiter in einem Glocken-Diagramm bewertet werden und damit die Verteilung der Kurve entspricht verlangt Blizzard das gewisse Mitarbeiter schlechter bewertet werden MÜSSEN als andere. Darüber beschwert hat sich ein Manager bei Blizzard und zwar der Co-Lead für World of Warcraft Classic Brian Birminghan der mitteilte er würde kündigen und dann durch Blizzard gekündigt wurde.
Aber sie sind doch Fair zu ihren Spielern?
Wenn ihr jetzt denkt: „Naja, so große Firmen haben halt immer mal wieder ihre Probleme.“ Dann habt ihr im Grunde recht, dass macht die Sache aber nicht besser und zeichnet ein gewisses Bild von Blizzard selbst. Zumal sie mit ihren Fans selber nicht besser umgehen.
Im Oktober 2019 hat der Heartstone Spieler Blitzchung für die Rechte der Menschen in Hong Kong eingesetzt, als er nach seinem Match „Free Hong Kong Revolution of our Time“ rief. Blitzchung lebt selber in Hong Kong und wollte damit auf die Machtübernahme Chinas aufmerksam machen, die damit begonnen haben ihre Menschenrechte einzuschränken. Die Reaktion von Blizzard war daraufhin Blitzchung vom aktuellen Heartstone Turnier auszuschließen und für ein Jahr zu sperren. Grund für die Sperre wäre angeblich eine neue Regelung gewesen die besagt, dass Spieler keine öffentliche Beleidigungen ausstoßen dürfen. Wie dies eine öffentliche Beleidigung ist, wenn es um die Verteidigung von Menschenrechten geht, hatte Blizzard aber nicht mitgeteilt.
Aber es wurde stark spekuliert und zwar das Blizzard nicht bei seinem chinesischen Overlords in ungnade Fallen wollte. Blizzard, wie so viele westlichen Firmen, versuchen ein Standbein in China aufzubauen und dort zusätzlich Geld zu verdienen. Allerdings muss man mit einer der chinesischen Firmen kooperieren die alle unter staatlicher Hand bzw. Beobachtung stehen und sobald irgendetwas nicht mehr Regime-Komform ist, wird es dir Tür hinaus getreten.
Der verlorene E-Sport Prize Pool
In der gleichen Zeit (Oktober 2019) kam es zu einem weiteren Skandal der oftmals aufgrund der Blitzchung-Geschichte gerne vergessen wird. Und zwar hat Blizzard angeblich seine eigenen Spieler bestohlen, indem es den Prize Pool für seine World of Warcraft E-Sports Events beschnitten hatte.
Blizzard hatte angekündigt das für zwei bevorstehende World of Warcraft E-Sport Events der Prize Pool mindestens 500.000 US-Dollar betragen würde. Zusätzlich würde man für World of Warcraft ein virtuelles Spielzeug über den Ingame Shop verkaufen, dass zu diesem Price Pool beitragen sollte. 75% des Geldes sollte an Blizzard gehen und 25% zum Prize Pool.
Am Ende wurde das virtuelle Spielzeug für insgesamt 2.600.000 US-Dollar gewinn verkauft. 25% davon sind 650.000 US-Dollar. Viele hatten sich schon gefreut, da man von einem Prize Pool von über eine Millionen US-Dollar ausgegangen ist (~1.150.000 US-Dollar). Aber nein! Der Prize Pool wurde von Blizzard mit 660.000 US-Dollar beziffert… für beide Events, nur 160.000 US-Dollar mehr als das Minimum und nur 10.000 Dollar mehr als der gesamte Crowd Funding betrag.
Es ging jeder davon aus das Blizzard 500.000 US-Dollar als Basis zum E-Sport Prize Pool beisteuert PLUS die 25% aus den Verkäufen des virtuellen Spielzeugs. Blizzard war aber anscheinend absichtlich vage mit seinem Statement wie die Finanzierung des Prize Pool aussehe. Sprich, Blizzard wäre nur eingesprungen wenn der Prize Pool nicht das Minimum von 500.000 US-Dollar erreicht hätte.
So wurde der Prize Pool aber all die Jahre vorher nicht gehandhabt, zumal dieser auch höher war, weil die beiden Events 2018 mit jeweils 280.000 US-Dollar von Blizzard bezahlt wurden und es ist auch kein Industrie-Standard. Beispielsweise steuert Valve für seinen DOTA Prize Pool 1.600.000 US-Dollar bei PLUS die Verkäufe aus virtuellen Gegenständen.
Zu meinem Wissen hat Blizzard nie ein Statement zu diesem vermeintlichen Diebstahl, an ihren loyalsten Spielern abgegeben. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Eine der reichsten Computerspielefirmen dieses Planeten, die jedes Jahr mehrere MILLIARDEN verdient, betrügt ihre Spieler wegen einem E-Sport Prize Pool von 500.000 US-Dollar. Ein Prize Pool für ein Event das Werbung ist und ihnen wieder Geld einbringen wird.
Mit der Gier eines Teufels
Aber die Gier von Blizzard sollte für langjährige Spieler nichts neues sein. Zwar erreichte Blizzard mit dem Mobile Game „Diablo Immortal“ seinen Höhepunkt, aber es handelt sich hier um kein exklusives Problem innerhalb der Firma.
Zur Erinnerung, Blizzard erschuf zusammen mit einer chinesischen Firma das Mobile Action RPG „Diablo Immortal“. Es handelt sich im Grunde um einen Klon von Diablo 3 der so abartig durchmonetarisiert ist, dass einige Spieler und Influencer kalkuliert haben das ein vollständig ausgestatteter Charakter über 100.000 US-Dollar kosten würde. Dies haben sogar einige Spieler gemacht, nur um dann festzustellen das sie dann in der PvP-Arena von Diablo Immortal gegen niemanden mehr spielen konnten.
World of Warcraft – By the Power of my Credit Card!
Und wie erwähnt. Diese Art der Monetarisierung ist nichts neues. Nehmen wir zum Beispiel World of Warcraft. Um World of Warcraft spielen zu können musst du zwischen 50 bis 90 € für das Spiel ausgeben, je nachdem welche Variante (Standard, Deluxe, Collectors Edition). Zusätzlich musst du pro Monat zwischen 11-13 € für das Abo zahlen. Aber hier hört es nicht auf.
Das Spiel verfügt über einen Ingame Shop. Hier werden nicht nur Mounts (25 €), Pets (10 €), Spielzeuge (10 €) und Skins (20 €) verkauft, die obendrein grafisch alle besser aussehen als ihre kostenfreie Gegenstücke im Spiel, sondern auch Services wie Namensänderung (10 €), Rassenwechsel (25 €), Fraktionswechsel (30 €), Charaktertransfer (25 €) und Charakteraufwertung (60 €).
Und man kann World of Warcraft sehr wohl unterstellen so optimiert zu sein, dass man diese in Anspruch nehmen MUSS. World of Warcraft ist bzw. war ein Fraktionsspiel (Horde gegen Allianz). Die meisten Server haben, aber das Problem das die Seiten nicht ausgeglichen sind. So gibt es Server mit beinahe 0% Horde/Allianz Spieler haben. Dann brauchst du einen Fraktionswechsel, also einmal 30 €. Oder du bist ein neuer Spieler und machst den Fehler einen der vorgeschlagenen Neuling-Server zu verwenden, dann einmal bitte 25 € für den Charaktertransfer, weil diese Server sind oftmals Tod sind.
Levelphase absichtlich schlecht gemacht?
Die Levelphase in World of Warcraft wurde zwar angepasst, aber das Spiel folgt eigentlich keiner richtigen Storyline. So wird man nach dem Tutorial in Erweiterung 7 von 9 reingeworfen und zwar Battle for Azeroth und wenn man Stufe 60 erreicht geht es weiter zur neuen Erweiterung (Nummer 9) Dragonflight. Man kann im Grunde auch Battle for Azeroth weiterspielen, verdient aber sogut wie keine Erfahrungspunkte mehr, weil diese Erweiterung für Stufe 11-60 ausgelegt ist und entsprechend skaliert.
Obendrein ist die Erweiterung nicht für das Leveling angepasst. Was bedeutet man erreicht mit Stufe 11-60 nicht das Story-Ende und ist eher ein mittel zum Zweck und zwar um zu Leveln. Und das Leveling in World of Warcraft ist extrem nervig aufgrund des Scalings. Das System ist so konzipiert, dass ihr immer Gegner gleicher Stufe begegnet, also es passt konstant die Gegner an eure Werte an. Das hat zur Folge das man mit jeder Charakterstufe die man dazu gewinnt immer schwächer wird und Gegner zu besiegen immer länger dauert.
Und um die neuen Inhalte zu bespielen, für die ihr gezahlt habt (mindestens 50 € Einstiegspreis + 11-13 € Abo-Gebühr pro Monat) braucht ihr Stufe 59-60 und irgendwann sieht der Token für die Charakteraufwertung der ganze 60 € pro Charakter kostet, dann doch sehr interessant für die meisten Spieler aus.
Für alles andere: WoW-Marke
Aber selbst hier hört es immer noch nicht auf, dank der WoW-Marke. Ihr könnt für 20 € eine WoW-Marke kaufen und entweder in 30 Tage Spielzeit umwandeln oder im Auktionshaus zu Gold machen. Im Regelfall wird sie gekauft um Gold zu bekommen und dadurch könnt ihr euch fast vollständig ausrüsten. Ihr könnt damit die beste Ausrüstung kaufen, zwar nicht im Auktionshaus, aber Gilden nehmen euch gegen Gold gerne mit und reservieren euch für dieses Gold Ausrüstungsgegenstände aus dem Raid. Sprich ihr spaziert einfach gemütlich mit, schaut euch die Raidkämpfe an und bekommt die Ausrüstung einfach so.
Somit ist das komplette Spiel durchmonetarisiert und benutzt dazu noch seine besten Gilden als Servicemitarbeiter für die ganz reichen Spieler.
Die Qualität der Spiele
Nun werden sich einige sagen: Aber Blizzard spiele haben eine gute Qualität!
Das liegt ein wenig im Auge des Betrachters. Ein gewisses Polish und Qualität ist den Spielen sicherlich nicht zu nehmen. Aber bleiben wir kurz bei World of Warcraft.
Schlechtes Patch-Management
Innerhalb seiner Erweiterungen werden die großen Patches die auch Inhalte mit sich bringen x.1 oder x.2 oder x.3 genannt. Es gibt zwischendurch auch kleine Patches die schnelle einige Sachen reparieren sollen oder schnell kleine Spielinhalte nachschieben, diese werden dann als x.0.5 oder x.1.5 oder x.2.5 oder x3.5 genannt.
Shadowlands wurde am 23. November 2020 mit Patch 9.0 veröffentlicht. Der nächste große Patch (9.1) kam erst am 30.06.2021 (über 7 Monate Wartezeit) und selbst der nachfolgende kleine Patch 9.1.5 kam erst am 03. November 2021 (4 Monate Wartezeit). Und Patch 9.1.5 hatte im Grunde keine neuen Inhalte für Shadowlands. Es wurden ein paar Updates für alte Erweiterungen wie Battle for Azeroth reingepackt, die keine Relevanz für die aktuelle Spielerfahrung haben und der „Mage Tower“ aus der Erweiterung Legion kam für kurze Zeit zurück, aber für die aktuelle Erweiterung von Shadowlands, gab es keinerlei neuen Inhalte, nur ein paar Abkürzungen für den neuen Inhalt, damit Zweitcharaktere aufholen konnten.
Und Patch 9.2 kam erst 23. Februar 2022 und lieferte neue Inhalte. Also knappe 8 Monate ohne neue Inhalte die man bespielen konnte, außer halt neue Charaktere erstellen und nachziehen.
Sprich, in einem Onlinegame, bei dem man monatlich Zahlen muss, gab es sehr selten irgendwelche relevanten Inhalte zu bespielen. Aber der Ingame-Shop wurde in dieser Zeit dennoch mit neuen Inhalten wie Mounts und Pets versorgt.
Niemand will mehr Reforged Inhalte
Dazu gibt es noch die Geschichte rund um Warcraft 3: Reforged. Es handelt sich dabei um ein Remaster des alten Strategie-Titels Warcraft 3: Reign of Chaos, dass Anfang 2020 veröffentlicht wurde. Es war und ist noch immer ein absolutes Desaster. Spielmodi funktionieren nicht. Einige Teile der Singleplayer Kampagne sind immer noch unspielbar, weil das Spiel direkt bei Start dich auf den Status besiegt setzt und vieles mehr.
Später beschwerten sich mehrere Entwickler in einem Interview, dass Activision Blizzard keinerlei Zeit gelassen hätte das Spiel in einem fertigen Zustand zu veröffentlichen und viele Entwickler aufgrund des Crunches unter Depressionen, Erschöpfung und Angstzuständen litten. Das Entwicklerteam von Warcraft 3: Reforged wurde sogar 8 Monate nach Veröffentlichung aufgelöst und ließ das Spiel temporär für mehrere Wochen ohne ein Team zurück bis ein neues gebildet wurde.
Für einen genaueren Einblick empfehle ich das unten stehende Video von Gamestar, dass auf den „aktuellen“ Zustand von Warcraft 3: Reforged eingeht. Das schlimme daran ist, man kann die alte Version des Spiels gar nicht mehr spielen. Das Spiel ist im Grunde Tod.
Seit diesem Debakel fragt keiner innerhalb der Community von Blizzard mehr nach Reforged Inhalten nach.
Overwatch 2 war ein Fehler
Eines der neueren Probleme ist Overwatch 2.
Overwatch selbst wurde im Mai 2016 veröffentlicht. Es handelt sich dabei um einen PvP Helden Shooter. Es handelt sich dabei um ein Kaufspiel (40 €) mit Lootboxen, was schon damals zur Veröffentlichung eine Kontroverse ausgelöst hatte. Wurden aber dennoch irgendwie aktzeptiert, da es sich nur um kosmetische Inhalte gehandelt hatte und man diese auch im Spiel verdienen konnte anstatt zu zahlen.
Bereits im November 2019 hat auf der Blizzcon der Chef-Entwickler Jeff Kaplan Overwatch 2 vorgestellt. Viele hatten sich damals schon gefragt was das sollte, weil das Spiel zu diesem Zeitpunkt nur etwas mehr als 3 Jahre alt war. Der Plan war Overwatch kostenfrei zu machen und zusätzlich PvE-Inhalte anzubieten, die es damals in Overwatch nicht gab und zu diesem Zweck sollte Overwatch 2 erstellt werden. Quasi um es vollständig zu einem Live-Service-Game zu machen.
Im April 2021 verlässt Jeff Kaplan dann Blizzard. Einige Wochen danach kommt es zu mehreren Artikeln und Interviews wieso er die Firma verlassen hätte. So soll Kaplan das Team rund um Overwatch vor „Corporate Bullshit“ direkt aus der Chef-Etage geschützt haben. Kurz nach seinem Abgang verlassen auch weitere Team-Mitglieder von Overwatch die Firma.
Nun kam im Mai diesen Jahres (2023) in einem Entwickler Interview heraus, dass es keine PvE-Inhalte für Overwatch 2 mehr geben wird. Das Team sei schlichtweg nicht mehr im Stande diese zu liefern.
Fazit: Wieso ist noch soviel vertrauen übrig?
Schlussendlich stelle ich mir persönlich die Frage, wieso immer noch eine so breite Masse Activision Blizzard die Stange hält. In den letzten 5 Jahre ist man von einer Kontroverse in die nächste gerutscht. Mitarbeiter*innen werden Misshandelt und sind unterbezahlt. Manager und Entwickler verlassen in Massen das Unternehmen. Es ist daher kein Wunder das die Qualität ihrer Produkte und Service abnimmt. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Firma auf einmal eine 180° Drehung hingelegt hat.
Diablo 4 sieht wirklich gut aus, von einem optischen Standpunkt, allerdings hat mich bisher nichts überzeugt das es Spielerisch irgendwie besser ist, als das was man mit Path of Exile oder älteren Action RPG Titeln bereits kennt. Vor allem wenn es dann wieder Kontroversen rund um das Spiel gibt. So hat die limitierte Collectors Edition viele kleine Gimmicks und dergleichen, aber es enthält nicht das Spiel!
Sprich, ihr zahlt knapp 110 € für die limitierte Collectors Edition und müsst nochmal zusätzlich 70-100 € für das Spiel ausgeben, je nachdem welche virtuelle Version des Spiels ihr haben wollt.
Zudem hab ich den Eindruck das die Entwickler Streams nur verwendet werden, um die Spieler bereits auf die Monetarisierung vorzubereiten: